Ressourcen nutzen, Natur schützen!

Aktionsbündnis für einen sinnvollen ÖPNV im Südwesten Berlins und Brandenburg.

Schnell und effektiv: Die Wannseebahn

Eine Stärkung von Schienenverkehr ist für den Klimaschutz unerlässlich. Allerdings sollte dieser zielgerichtet und effizient stattfinden. Der Trassenverlauf der Stammbahn von 1838 ist 70 Jahre nach seiner Stillegung extrem aufwändig, kostenintensiv und birgt großes Konfliktpotential. Aus diesem Grund ist es wichtig, auch Alternativen in Betracht zu ziehen.

Gleis vorhanden und in Betrieb

Eine naheliegende Alternative zur Reaktivierung der ursprünglichen Trasse ist die Führung über ein bestehendes Gleis parallel zur S1.

Das besagte Gleis zweigt in Nikolassee von der Stadtbahn ab und verläuft über Schlachtensee und Mexikoplatz nach Zehlendorf. Anschließend mündet es wieder auf die historische Stammbahntrasse und verläuft weiter bis Rathaus Steglitz. Seine Nutzung bietet interessante Möglichkeiten: 

  • Während ein Wiederaufbau der Stammbahn wohl zumindest 20 bis 25 jahre dauern würde, könnte das vorhandene Gleis nach Auskunft der Deutschen Bahn binnen weniger Jahre für den Regionalverkehr ertüchtigt werden. 

  • Im Gegensatz zur Nutzung der historischen Trasse würden nur minimale Eingriffe in die Natur erfolgen. Mehrere Hektar Wald könnten erhalten bleiben, das Landschaftschutzgebiet Parforceheide bliebe unberührt.

  • Bei Nutzung dieser Variante würde der Knotenpunkt Wannsee (RE, S1, S7, Fähre Kladow, etliche Busse) in die Stammbahn einbezogen. Durch diese Umsteigemöglichkeiten würde die Attraktivität der Strecke deutlcih gesteigert.

  • Auf eine Elektrifizierung des Abschnitts Nikolasse-Zehlendorf könnte verzichtet werden: Kurzfristig könnte der dieselbetrieben RB33 die Strecke nutzen. Mittelfristig werdne RE-Züge mit Akkus ausgestattet sein, um solche Streckenteile zu überbrücken.

Video einer Fahrt auf der S1 von Nikolassee Richtung Innenstadt. Gut zu sehen Das vorhandene Gleis rechts neben der S-Bahn. Hier könnten schon heute Regionalzüge fahren.

Auch im Rahmen des von den Ländern Berlin und Brandenburg ins Leben gerufenen Programms i2030 wird diese Lösung in Erwägung gezogen. Dies ist zu begrüßen: Bevor mehrere Hundermillionen in einen Neubau der Stammbahn fließen, sollten bestehende Infrastrukturen optimal genutzt werden.